Gründung
Im Mai 1924 wurde das erste Mal in „Ossensiel“ (östliche Siedlung von Billerbeck) bei Aupert auf der Tenne Schützenfest gefeiert. Gegründet wurde dieses von den drei Ossensieler Landwirten Wilhelm Schürmann, Josef Pieper und Theodor Ahlers.
Die Idee kam den dreien als sie zu Besuch bei Oma Bücker, im Volksmund als „Jentgen Bauers“ bekannt, in der Bauernschaft Langenhorst waren. Jentgen Bauers lud die drei zum Schützenfest in Langenhorst, das am darauf-folgenden Sonntag stattfinden sollte, ein.
Das Schützenfest fand bei einem Nachbarn auf der Tenne statt, wo eine Flasche auf den Tisch gestellt wurde, die man mit verschiedenen Gegenständen abzuwerfen versuchte.
Auf dem Rückweg war man sich schon einig – was man in Langenhorst kann, das können wir in Ossensiel auch. Gesagt – getan. Innerhalb einer Woche war man sich schon mit den Ossensieler Nachbarn einig und der Termin für das 1. Ossensieler Schützenfest stand fest, nämlich genau 8 Tage später um den 23. oder 24. Mai 1924.
Wie es üblich war wurde eine große Schnapsflasche als Schützenvogel prächtig geschmückt und auf eine Heugabel aufgesteckt, die man mit Steinen herunterwerfen musste. Als erster König trug sich Josef Pieper mit seiner Königin Agnes Schürmann ein.
Von nun an wurde jedes Jahr Schützenfest gefeiert, mit Ausnahme der Jahre 1939–1947. Somit war August Kortüm 10 Jahre lang König vom Ossensiel.
Der Schützenverein Ossensiel besaß schon früh eine Fahne, die von den Mädchen gestickt wurde. Es handelte sich um eine weiße Fahne mit gelber Inschrift: „Nachbarschaftsverein Ossensiel 1924“.
Im Jahr 1954, zum 30jährigen Bestehen, entwarf der Billerbecker Lehrer Pache unsere jetzige Fahne: Ludgerus, in den Händen den Dom, zu seinen Füßen die Gänse. Auf der Rückseite, auf grünem Grund, das Wahrzeichen vom Ossensiel: Der Drachenbaum mit der aufgehenden Sonne, umgeben von vier Gänsen.
Mit den Jahren veränderte sich auch das Vogelschießen, so dass nicht mehr auf eine Flasche geworfen, sondern seit 1925 mit einem Luftgewehr auf eine Scheibe gezielt wurde. In den darauffolgenden Jahren schoss man mit einem Kleinkalibergewehr auf einen Vogel, meist im Schatten eines alten Birnbaumes am Weg zum Konerding, dem „Küttelbeerbaum“.
An das Königsschießen 1930 konnten sich die Gründer noch besonders gut erinnern: Mit nur einem einzigen Kleinkalibergewehr mussten die beteiligten Schützen ihren König ausmachen. Nach den vielen Versuchen war der Lauf des Gewehres schon heiß, der Vogel aber immer noch nicht von der Stange. Retter in der Not war ein Polizist. Er war bereit nach dem Rest des Vogels zu schießen. Jedoch den letzten Schuss sollte ein anderer übernehmen. Heinrich Schürhaus erklärte sich dazu bereit und wurde amtierender König vom Ossensiel.
1948 wurde aufgrund der vorherigen Kriegsjahre mit Steinen geworfen. Die Jahre darauf wurde dann wieder auf einen Vogel geschossen. Eine Ausnahme bildeten die Jahre 1967/68. Da eine neue Verordnung für den Kugelfang herauskam wurde abermals mit Steinen geworfen und schon nach dem 10. Steinwurf stand der König 1967 fest: Ludger Brüning. In diesen Jahren wurde die alte „Vogelstange“ errichtet. Seit 1970 wird das traditionelle Vogelschießen weitergeführt.
Quelle: Mitgliederbereich, Ludger Stegemann
Vereinsgeschichte
2024
100-jähriges Jubiläum
Königin Sonja Wetter und König Dirk Hagenbrock
Das erste Mal Kaiserschießen
Kaiserin Maria Zumbusch und Kaiser Jürgen Schmidt
Erneuerung der Uniformen vom Oberst und Hauptmann
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2023
neues Vereinslogo
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2022
Neuer Festwirt, Familie Sengenhorst, Altdeutsche Pilsstube, Rosendahl-Osterwick
2020 & 2021
kein Schützenfest, aufgrund der Corona Pandemie
2018
Oliver Dresemann mit 21 Jahren, der jüngste König in der Vereins Geschichte
25 Jahre – Schützenfest im Zelt
2010
Neuer Festwirt, Hubert Egbering, Darup
2008
Einweihung der sanierten Fahne nach der Schützenmesse
Erstmalig Freitag und Samstag gefeiert
Erstmals Ehrenmitglieder ernannt: Walter Kotüm, Ludger Hövener, Ludger Schürhaus
2006
Einweihung des neuen Kugelfangs durch Probst Serries und Bürgermeisterin Dirks
2005
Im September wurde der Kugelfang und Unterstand abgebaut
25. Erntedank bei Hövener am 24. September
2004
1. Königin Petra Dresemann
2003
1. Bierkönigin Heike Middendorf
1999
75-jähriges Jubiläum
König Manfred Kortüm und Königin Anke Temme
1996
Neuer Festwirt – Melchers, Legden
1995
Marita Simon trat als erste Frau in den Verein ein
Die Satzung des Schützenvereins wurde überarbeitet
Erstmals Freitags „Verabschiedung des alten Königs“
1993
Frauen können in den Verein eintreten
Erstes Schützenfest im Zelt
Das „Willkommen“ Schild wurde angefertigt
Neuer Wirt Günter Wenzel
1992
Letztes Schützenfest nach 25 Jahren bei Reicks in der Scheune
1991
Die Königskette wurde geteilt (Alte Kette 1924 – 1964, Neue Kette 1964 – ….)
1987
Zum ersten Mal spielte der Billerbecker Spielmannszug zum Schützenfest. In den Jahren zuvor gehörte das Billerbecker Blasorchester dazu.
1985
Restauration der Fahne
1984
Die Tanzkette wurde vom Verein und dem Königspaar von 1983 (Wilhelm Dresemann und Martha Zumbusch) gestiftet
1978
Erste Schützenfestmesse bei Reicks in der Scheune
1974
50-jähriges Jubiläum
König Walter Kortüm und Königin Irmgard Holtkamp
1967
1. Schützenfest bei Reicks in der Scheune
1954
Neue (Jetztige) Fahne
1949
25-jähriges Jubiläum
König Bernhard Stegemann und Königin Maria Hövener
1934
Maria Aupert war mit 16 Jahren die jüngste Königin
1924
Gründung des Vereins im Mai von den drei Ossensieler Landwirten Wilhelm Schürmann, Josef Pieper und Theodor Ahlers
Die Geschichte von dem Drachenbaum und hl. Ludgerus
Die Geschichte fängt mit der verbreitenden Sage vom hl. Ludgerus an: Auf dem Hof Schürmann in Bockelsdorf trafen Liudger und der Bauer zusammen. Dieser klagte über Wassermangel, worauf Liudger zwei Gänse ergriff und sie mit den Köpfen in die Erde steckte. Dem Bauer befahl er dort zu graben. Die Gänse verschwanden in der Erde und kamen erst am Fuß des Berges in Billerbeck heraus. An dieser Stelle steht heute der Ludgerus Brunnen.
Der „Drachenbaum“ ist auf Schürmanns Land gewachsen, in der Nähe der heutigen Beerlager Straße. Der Baum wurde „Drachenbaum“ genannt, weil er die Form eines Drachens mit Kopf und Klauen besaß.
Warum gerade dort eine Station mit dem hl. Ludgerus aufgestellt worden war, hängt mit der damaligen Schweinepest zusammen, die in Bockelsdorf herrschte. Die Grenze der Pest ging bis zum Drachenbaum. Die Landwirte auf der anderen Straßenseite hofften und beteten, dass die Schweinepest nicht zu ihnen übergreife. Das Gebet wurde erhört und zum Dank beschloss Familie Schürmann 1843, an dieser Stelle am Drachenbaum ein Denkmal des hl. Ludgerus zu setzen. Durch diese Ereignisse wurde der hl. Ludgerus zum Patron und der Drachenbaum zum Wahrzeichen des Ossensieler Nachbarschaftsvereines (heute Schützenverein).
Doch nach einem Sturm ist der Drachenbaum, der hinter dem Bildstock stand, auf die Figur gefallen und hat sie beschädigt. Eine Hand war abgebrochen und auch die Darstellung des Billerbecker Doms war zerstört.
2004 setzten die Hoferben Clemens und Mechtild Schürmann die aufwändig restaurierte Sandsteinstatue an ihre Hofeinfahrt in Bockelsdorf.